Welche Berufsgruppe betreut Kanülenpatienten und Kanülenpatientinnen?

    In dieser Publikation wird das multiprofessionelles Versorgungsmanagement bei Schlaganfallpatienten/ innen, welche mit einer geblockten Trachealkanüle versorgt sind untersucht. Der Schlaganfall ist eine weit verbreitete erworbene neurologische Erkrankung, welche eine multidisziplinäre Rehabilitation, am besten auf eigenen Stroke Units, fordert. Diese multiprofessionellen Teams sollten aus Logopäden/innen, Ärzten/innen, Pflegekräften, Ergotherapeuten/innen, Physiotherapeuten/innen und Diätologen/innen bestehen. Studien belegen die vorteilhaften Auswirkungen dieser Arbeitsform, gerade im Bereich des Trachealkanülenmanagement. Hier kommt es dadurch zu einer verkürzten Indikation der Kanüle und somit zu einem schnelleren Erreichen des Zieles, des oralen Kostaufbaus. Ein multidisziplinäres Vorgehen im Trachealkanülenmanagement, im besten Falle in Anlehnung an Guidelines, wird in der theoretischen Literatur empfohlen. Generell gibt es einige verschriftlichte Behandlungskonzepte bei Schlaganfallpatienten/ innen, weiter in die Tiefe gehend fehlt es an standardisierten Richtlinien. Mittels qualitativer Inhaltsanalyse von Experten/inneninterviews wird dieses Ergebnis mit der Praxis verglichen. Alle sieben befragten Experten/innen sprechen sich für ein multiprofessionelles Konzept der Patienten/innenversorgung aus, bestätigen aber das Fehlen von Leitlinien. Gerade bezogen auf die Ernährungssituation wird intuitiv interdisziplinär gehandelt, ohne verschriftlichte Vorgaben. Der/ die Patient/in wird als Ganzes gesehen und auch als solche/r behandelt. Die Berufsgruppen stehen so im ständigen Informationsaustausch und arbeiten gemeinsam zielorientiert am/ an der Patienten/in zusammen.

    Schlagworte:
    Logopädie, Interdisziplinarität, Schlaganfall, Neurogene Dysphagie, Geblockte Trachealkanüle, Multiprofessionelles Trachealkanülenmanagement, Orale Ernährung